Keine Neuerfindung der Form, sondern ein kreativer Höhepunkt, bei dem ORANSSI PAZUZU eine Goldader in der Einöde gefunden haben. Ironischerweise klingt Muuntautuja wie das Album, das sie die ganze Zeit über sorgfältig abgebaut haben. Dicht, wild, glitzernd, sengend und summend ist Muuntautuja wie das Einstimmen und Ausklinken auf feindliche außerirdische Signale. Der Titel des Albums, der "Gestaltwandler" bedeutet, ist eine perfekte Beschreibung der ORANSSI PAZUZU, die 2024 aus ihrem außerirdischen Kokon hervorgegangen sind. Eine neue Daseinsform, deren Fleisch jedoch unheimlich vertraut ist, Muuntautuja zeigt ORANSSI PAZUZU, wie sie ihren charakteristischen Lärm in etwas wirklich Furchterregendes von ihrem von Kritikern gefeierten vorherigen Album Mestarin kynsi (2020) verwandeln. Lärm war schon immer ein Teil des klassischen Black-Metal-Sounds, aber Muuntautuja bringt ihn zu einem noch erschütternderen und gewaltsameren Höhepunkt.
Vier Jahre in der Entstehung spucken ORANSSI PAZUZU ihr neuestes mutationales Meisterwerk, Muuntautuja (oder Shapeshifter auf Englisch) aus, das am 11. Oktober 2024 über Nuclear Blast Records veröffentlicht wird. Eine Boa Constrictor aus gleitendem, verzerrendem, interdimensionalem kosmischem Horror, Muuntautuja ist in einer eigenen Welt, die durch die Lautsprecher sickert wie verstrahlter Sand. Ständig sich verwandelnde, beunruhigende Akkorde, die die Haare auf deinem Nacken aufstellen und dann mit Übelkeit erregenden Rhythmen zerschmettern, die dich sowohl transportieren als auch zerstören. Muuntautuja ist wie eine Begegnung mit einem bösartigen Wesen, das wirklich durchgeknallt ist und darauf aus ist, dein Gehirn zu verwirren. Wo Verzögerungen in einer Staubwolke verzerren, Riffs als weißes Rauschen entladen und Taktarten sich verweben, um das Genre zu schaffen, das ORANSSI PAZUZU allein bewohnen. Eine krampfende Masse auf Kollisionskurs, die luftübertragene sonore Viruslast von Muuntautuja ist unbestreitbar ansteckend und wird sicherlich Aufmerksamkeit erregen.